Das Meer in der Nähe der geheimnissvollen Insel

Ashley hielt sich nur schwer über Wasser, und das, obwohl sie eigentlich eine gute Schwimmerin war. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie schon total erschöpft war und eigentlich keine Kraft mehr zum schwimmen hatte, oder es waren die hohen Wellen, die sie immer und immer wieder unterwasser drückte. Das salzige Meerwasser brannte in der Nase, den Augen und im Hals, da sie schon gefühlte drei Liter geschluckt hatte. Ihr war eiskalt, aber das lag daran, dass das Wasser nur circa neunzehn Grad hatte. Es wurde immer schwerer und sie spürte, wie sie ihre Kräfte verließen. Sie keuchte, das Meerwasser brannte so sehr, dass es ihr ihre Kehle "abschnürte" und sie keine Luft bekam. Es war aussichtslos. Rund um sie nur Wasser, soweit das Auge reichte und keine Rettung in Sicht. Sie versuchte, um Hilfe zu rufen, aber sie konnte nicht. Ashley schluckte immer mehr Wasser und hustete so heftig, dass es in ihrem Brustkorb stach. Immer wieder probierte sie es, aber bis auf ein einziges Mal, wo sie aber nur leise um Hilfe geschrien hatte, schaffte sie es nicht. Eine erneute Welle drückte sie mit gewaltiger Wucht unter Wasser und sie stieß mit dem Hinterkopf, gegen einen Fels, der plötzlich hinter ihr aus dem Wasser ragte. Ashley verlor das Bewusstsein und die Hoffnung, irgendwie gerettet zu werden. Dabei hatte alles doch so schön begonnen..

Elena beschloss eine Runde schwimmen zu gehen, ließ deswegen ihre Schwester einfach so auf dm Strand stehen. Ihre Schwester würde es schon verstehen, wenn sie einmal alleine sein wollte.
Elena lief so schnell sie konnte auf das Wasser zu und sprang dann mit einem eleganten Delfinsprung in das angenehm kühle Wasser. Elena wurde es ganz warm ums Herz, als ihr die erste Welle ins Gesicht schlug, sie liebte das Wasser. Die Wasservampirin drehte sich einmal um sich herum, sprang wieder aus dem Wasser und schwamm dann mit aller Kraft und Höchstgeschwindigkeit davon in das weite Meer.
Elena war nicht Durstig, deswegen brachte sie auch keine Fische um, die an ihr vorbei schwammen, doch ganz satt war sie eigentlich nie, doch sie wollte nch das Meer ausrotten. Sie wollte ja eigentlich nur schwimmen.
Elena machte ein paar Saltos nach vorne und war einfach nur glücklich ein Wasservampir zu sein.
Doch plötzlich sah und roch Elena etwas. Sie roch Blut. Menschenblut. Da sah sie das Wesen, es war ein Mensch, der einfach so auf der Wasseroberfläche trieb. Schnell schwamm Elena zu dem Wesen, obwohl sie das nicht hätte machen sollen, denn sobald sie bei dem Menschen angekommen war, wollte sie sich ganz girieg auf es stürzten. Aber irgendetwas hielt sie davon ab.
Es war eine Frau, ungefähr in dem selben Alter wie Elena. Blonde Haare. Eigentlich ganz schön, doch sie war ein Mensch. Vorsichtig hörte, ob sie noch lebte und rastächlich. Elena hörte einen Herzschlag, der aber von Sekunde zu Sekunde langsamer wurde.
Später wusste Elena nicht mehr warum sie das gemacht hatte, aber die konnte nicht anders. Sie biss die Frau, goss Meerwasser in ihre Wunde und ließ diese dann verheilen, indem sie mit ihren Lippen darüber streichte.
Obwohl Elena noch nie einen Menschen in einen Wasservampir verwandelt hatte, war es nicht besonders schwer für sie, doch Elena wusste nicht, ob sie es richtig gemacht hatte oder nicht. Auf jeden Fall atmete das Wesen nicht mehr, aber war das richtig?
Elena wusste es nicht und machte sich ernsthaft Sorgen, denn sie fand diese Frau eigentlich ganz nett, obwohl Elena sie noch nie gesehen hatte oder mit ihr gesprochen hatte. Es war so eine Art magische Anziehungskraft.

Jede Rettung wäre zu spät gewesen, längst war das Meerwasser in ihre Lungen eingedrungen, sie stand dem Tode so nahe, dass es scheinbar unmöglich schien, ihr Leben zu retten. Letzte Luftblasen stiegen gen Oberfläche, dann pulsierte noch ein paarmal ihr Herz, wurde langsamer und bevor es für immer stehen blieb, nahm sie im Unterbewustsein eine Bewegung neben sich wahr, irgendetwas oder irgendjemand befand sich neben ihr, aber sie war längst nicht mehr in dieser Welt, nur mehr ihr Körper schien scheinbar im Wasser zu schweben. Wäre es nicht der Moment ihres Todes gewesen, wäre es sogar schön anzusehen gewesen. Doch so war sie einfach hilflos gefangen in ihrem leblosen Körper. Doch auf einmal spürte sie einen kurzen Schmerz an ihrem Hals, der kurze Zeit später wieder aufhörte. Sie wollte die Augen öffnen, schaffte es aber nicht. Irgendetwas stimmte definitiv nicht. Sie lebte noch. Natürlich hatte sie nichts dagegen, aber warum? Was war passiert? Noch immer war sie bewusstlos und trieb reglos im Wasser, aber irgendwie war sie noch am Leben.

Elena nahm das Menschen oder zurzeit verwandelndes Vampirwesen bei der Hand und schwamm mit ihr davon.
Der Geruch von Blut war Gott sei Dank nicht mehr im Wasser zu richen, denn sie war ja gerade dabei sich in einen Wasservampir zu verwandeln. Bei den Wasservampiren geht die Verwandlung meistens schneller, als bei den normalen Vampiren, doch es konnte auch ziemlich lange dauern, dann funktionierte es aber meistens nicht.
Elena konnte nur hoffen, dass sie nichts falsches gemacht hatte, denn es würde ihr sonst für immer Leid tun.
Sie schwamm so schnell sie konnte zu ihrem Haus bzw. Villa, denn vielleocht konnten ihre Schwestern ihr helfen oder sagen, ob sie alles richtig gemacht hat. Weit entfernt von ihr, sah sie ihre Villa, die sich auf dem Meeresboden wie ein klitzekleiner Stein abbildete.
Elena wechselte die Richtung und tauchte dann mit dem Mensch oder Vampir nach unten in die Tiefen des Meeres.
Meistens verfehlte Elena die Richtung, somit sie immer auf dem Dach landete, aber heute hatte sie keine Probleme, sie kam kurz vor der Luftblase zum stehen. "Hallo!", rief Elena ihren Schwestern zu, die sieh schon kommen sahen und deswegen schon auf sie warteten. Ihre Augen weiteten sich, als sie das Wesen neben Elena sahen,das sich nicht rührte.
"Das ist ein Mensch, oder war ein Mensch. Ich wollte sie nciht sterben lassen, deswegen habe ich sie verwandelt. Ich weiß ich hätte das nicht machen sollen, aber ich konnte einfach nicht anders. Jetzt weiß ich auch nicht, ob ich alles richtig gemacht habe, denn sie schaut noch immer so unlebendig aus. Ihr müsst mir helfen, bitte. Ich könnte mir das nie verzeihen, wenn ich sie umgebracht hätte."
Elena schaute ihre Schwestern traurig an, denn die Chancen, dass sie noch lebte waren ziemlich schlecht, doch Elena wollte die Hoffnung nicht aufgeben.

Ashley war noch immer nicht bei Bewusstsein, war aber wieder unsanft aus dem nebligen Nichts des Todes, aber es würde nicht mehr lange dauern bis sie wieder aus ihrem tranceähnlichen Zustand würde. Eigentlich bekam sie alles um sich herum mit, aber bewegen konnte sie sich nicht, weder Augen öffnen oder sprechen war ihr möglich. Sie musste reflexartig husten und keuchte, als sie ein rasender Schmerz durchzuckte und dann öffnete sie die Augen. Noch lugte sie nur scheu unter ihren langen, schwarzen Wimpern hervor und konnte nur mühsam erkennen, wo sie sich befand. Sie war in einem Haus, auf dem zweiten Blick eine Villa, die sich, sie konnte es kaum glauben, unter dem Meeresspiegel befand, genauer gesagt am Meeresgrund.

"Wo bin ich?", fragte Ashley mit schwacher Stimme, bevor sie wieder bewusstlos wurde.